«Über das Elternwerden, wenn beim Kind ein unerwarteter, vorgeburtlicher Befund vorliegt», Fachartikel von Milena Kavishe-Schaller
Die Gesellschaft, in der wir heute leben, ist von Plan- und Machbarkeit geprägt. Die technischen Fortschritte unserer Zeit schaffen Zugänge zu (Lebens-)Bereichen und Wissensdimensionen, die uns dereinst ganz und gar unverfügbar waren. Ein Beispiel dafür ist die Untersuchung ungeborener Kinder.
Werdende Mütter sind heutzutage in ein Netzwerk der Vorsorge eingebunden, die die vorgeburtliche Untersuchung des Kindes selbstverständlich miteinschliesst. Für werdende Eltern gehen somit bereits vor der Geburt ihres Kindes neue Verantwortungskorridore auf: Wie weiter, wenn der vorgeburtliche Befund des Kindes normabweichend ist? Wie begegnen sie dem Unabänderlichen im Leben? Was unterstützt sie in ihrem Elternsein, was kommt ihnen in die Quere? Und nicht zuletzt: Wie wirken gesellschaftliche Narrative auf das Erleben der Eltern?