Im Republik-Artikel “Solange das Herz schlägt” von Stefanie Müller-Frank geht es um perinatale Palliative Care. Eltern entscheiden sich bei belastenden vorgeburtlichen Diagnosen ihr ungeborenes Kind auszutragen, auch wenn es während oder kurz nach der Geburt sterben könnte. Ein Weg, der aktuell in der Schweiz sehr selten gewählt wird.
Die berührenden Geschichten zweier Frauen und Familien stehen im Zentrum des Artikels: Jessica Della-Vedova, die ihre Tochter trotz Diagnose Trisomie 18 zur Welt gebracht hat, und Mirjam Hirschi, die sich gegen eine intensive medizinische Intervention bei ihrem Kind mit einem schweren Herzfehler entschied. Beide Familien wählten den noch wenig bekannten Weg der palliativen Geburt, der es ihnen ermöglichte, ihr Kind kennenzulernen und Abschied zu nehmen. Im Beitrag erzählen Sie eindrücklich von Ihren Erfahrungen.
Die Fachstelle kindsverlust.ch schätzt, dass 95% der Frauen mit einer schwerwiegenden Pränataldiagnose sich für einen Abbruch entscheiden. Nur sehr wenige Paare entscheiden sich dafür, ihr Kind auszutragen, wenn es während oder kurz nach der Geburt sterben könnte. Die meisten betroffenen Eltern erfahren nicht von dieser Möglichkeit.
Dabei deuten Erfahrungen aus anderen Ländern darauf hin, dass eine sogenannte «palliative Geburt» weniger traumatisierend ist für die Eltern als ein Abbruch, weil sie ihr Kind noch kennenlernen und sich von ihm verabschieden können. Die Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK) empfiehlt daher, das Konzept der «palliativen Geburt» an allen Zentrumskliniken der Schweiz anzubieten. Noch ist das nicht der Fall.
Der Artikel beleuchtet die emotionalen und ethischen Herausforderungen, die mit solchen Entscheidungen verbunden sind, und zeigt auf, wie Eltern und medizinisches Personal zusammenarbeiten, um diesen Weg gehen zu können.