DOK NZZ Format auf SRF 1: “Gute Hoffnung, jähes Ende”
“Gute Hoffnung, jähes Ende” – ein Dokumentationsfilm NZZ Format auf SRF 1
Wiederholung am 20.10.2022 um 23.05 Uhr auf SRF 1 sowie am 23.10.2022 um 17.15 Uhr und am 24.10.2022 um 11.40 Uhr auf SRF Info.
Zu sehen ist der Film ab 21.10.2022 hier: Link zur NZZ Format Dokumentation oder 1 Woche lang über die SRF-Mediathek: Link zum TV Programm. Danach kann der Film über diesen Link gekauft oder ausgeliehen werden.
Mindestens jede sechste Schwangerschaft endet mit einer Fehlgeburt. Aber viele Frauen trauen sich nicht, offen darüber zu sprechen. Denn oft erkennt das Umfeld nicht die Tragweite des Verlusts, begegnet den betroffenen Frauen und Männern nicht als trauernde Eltern, die ihr Kind verloren haben.
Diese behalten ihre Gefühle für sich, viele empfinden Scham und fühlen sich allein gelassen.
Für Mediziner sind Fehlgeburten an der Tagesordnung. Die Natur ist verschwenderisch, nicht alle Embryos wachsen zu lebensfähigen Kindern heran. Grund dafür sind oft Entwicklungsstörungen. Kommt es dann zu einer Fehlgeburt, greift in Praxen und Kliniken oft ein Automatismus: schnell behandeln, schnell operativ entfernen. Angemessen auf den Schock der betroffenen Frau zu reagieren, den Kinds-Verlust anzuerkennen und in Ruhe zu informieren – dafür fehlt oft das Wissen und auch die Zeit. Dabei kommen Paare, die sich gut betreut und behandelt fühlen, deutlich besser mit einer Fehlgeburt zurecht. Aber solche Angebote gibt es viel zu selten.
Rahel und Adrian haben 4 Fehlgeburten erlebt. Zuletzt Xavier: Sein Herz hörte in der 22. Schwangerschaftswoche auf zu schlagen. Von Anna Margareta Neff Seitz begleitet, Hebamme und Leiterin der Fachstelle kindsverlust.ch, entschied das Paar, die natürliche Geburt abzuwarten, um in Ruhe Abschied zu nehmen. Sie haben den Mut nicht verloren. Im April kam Rahel und Adrians Tochter Salome gesund auf die Welt.
Auch Julia war guter Hoffnung – sie verlor ihren Sohn in der siebzehnten Schwangerschaftswoche. In einem speziellen Rückbildungskurs mit anderen betroffenen Frauen fand sie eine Schicksalsgemeinschaft, die dabei half, das Erlebte zu verarbeiten.
Ein «NZZ Format» über den Mut, offen über das Tabuthema zu sprechen und so den Umgang damit zu verändern.