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Begleitung bei Kindsverlust im Kontext von Migration & Flucht
3. April 2023 - 9:30 - 17:00
Der Tod eines Kindes rund um die Geburt erschüttert betroffene Eltern zutiefst. Oft bringen nahe Angehörige und Freunde Halt und Orientierung in der Krise. Was bedeutet es, wenn die verwaisten Eltern weit weg sind von ihren Verwandten und der vertrauten Umgebung? Wenn sie vielleicht geflohen sind und bereits existentielle oder sogar traumatische Erfahrungen gemacht haben? Was ermöglicht ihnen, in der Fremde mit dem Tod ihres Kindes weiterzuleben?
Für begleitende Fachpersonen stellen diese komplexen Situationen hohe Anforderungen. Was ist hilfreich in der Verarbeitung von belastenden Betreuungssituationen und wie können dabei die eigenen Ressourcen gestärkt werden?
Diese Veranstaltung bietet stationär und ambulant tätigen Fachpersonen Gelegenheit, ihre Praxiserfahrung in der Begleitung von Familien mit Migrations-/Flüchtlingshintergrund in Krisen- und Verlustsituationen zu reflektieren. Mit Blick auf die Interdisziplinarität können zudem Fragen geklärt und die Zusammenarbeit gefördert werden.
Zielgruppe
Fachpersonen aus den Bereichen Geburtshilfe, Gynäkologie, Neonatologie, Kinderspitex, Mütter- und Väterberatung, Seelsorge, Therapie, Beratung, Trauerbegleitung und weitere Interessierte
Ziele
Die Teilnehmenden
- sind sensibilisiert für diese besondere Situation des Elternseins
- kennen Auslöser und Anzeichen einer Krise und wie interveniert werden kann
- erhalten grundlegende Kenntnisse zum Thema Trauma und sensibilisieren ihre eigene Wahrnehmung im Hinblick auf Traumata
- Reflektieren ihre Pflege- und Beratungspraxis hinsichtlich transkultureller Kompetenz
- Teilen ihre Betreuungserfahrungen und ihr Fachwissen
- Entdecken Ressourcen für künftige Betreuungsaufgaben vor dem Hintergrund der transkulturellen Pflege und Beratung
- Erkennen die Wichtigkeit interprofessioneller Zusammenarbeit und Vernetzung
Inhalt
- transkulturelle Kompetenz in Verlustsituationen
- Ressourcenorientierte, traumasensible Begleitung von Frauen bei Kindsverlust im transkulturellen Kontext
- Sprachlos: Verständigung mit und ohne Übersetzer:Innen
- Reflexion der Pflege- und Beratungspraxis
- Konkrete Handlungsmöglichkeiten im Praxisalltag
- Bezug zu Körperarbeit in diesen vulnerablen Betreuungssituationen
- Selbstregulation und Mitaushalten als involvierte Fachperson in dieser komplexen Thematik
Arbeitsmethoden
Diverse Inputreferate, Reflexion der Praxiserfahrung anhand von Fallbeispielen, Erfahrungsaustausch
Datum / Ort
3. April 2023, 09:30 – 17:00 Uhr
In Bern (genaue Angaben folgen mit der Anmeldebestätigung)
Referate und Erfahrungsaustausch
1. Teil: Vormittag
Fachperson transkulturelle Beratung (09.30 – 12.30 Uhr)
Lic.phil. Mirjam Ringenbach, Teamverantwortliche Sozialarbeit SRK Ambulatorium für Kriegs- und Folteropfer
2. Teil: Nachmittag (13.30 – 15.00 Uhr)
Fachperson Körperarbeit
Kristina Karg, selbständige Physiotherapeutin, integrative Körpertherapeutin, Dozentin, langjährige Erfahrung mit traumatisierten Kriegs- und Folteropfern beim SRK
3. Teil: Nachmittag (15.15 – 16.45 Uhr)
Fachperson Geburtshilfe
Doris Wyssmüller, Hebamme MSc, Dozentin, Hebammenexpertin Frauenklinik Bern, Fachexpertin bei mamamundo Bern (Geburtsvorbereitung für Migrantinnen)
Moderation und Austauschmöglichkeit
Anna Margareta Neff Seitz, Leiterin kindsverlust.ch, Hebamme & Trauerbegleiterin
Kurskosten
Für Mitglieder: CHF 280.-
Für Nicht-Mitglieder: CHF 350.-
Anzahl Teilnehmende: 12 bis 20 Personen
Anmeldeschluss:
3. März 2023