
„Umgang mit Fehlgeburt – Wie Männer trauern“, Artikel im Sonntagsblick vom 18. Mai 2025 mit Interview Anne Siegenthaler
Immer mehr Männer sprechen offen über den frühen Tod ihres Kindes – so auch kürzlich Eishockeyspieler Kevin Fiala. Der SonntagsBlick vom 18. Mai 2025 greift das Thema «Umgang mit Fehlgeburt – Wie Männer trauern» auf. Zwei betroffene Väter erzählen, wie sie den Tod ihres Kindes erlebt haben. Anne Siegenthaler, Hebamme und Verantwortliche des Beratungsdienstes bei kindsverlust.ch, ordnet ein.
Ein Wandel im Umgang mit frühem Kindsverlust ist spürbar: Männer beginnen, ihre Trauer sichtbarer zu machen. «Früher galt das Schweigen als Schutz – heute wissen wir, dass das Erinnern und darüber Sprechen sehr hilfreich sein kann, um dem verstorbenen Kind und der eigenen Trauer Raum zu geben.», sagt Anne Siegenthaler. Sie beobachtet, dass sich zunehmend Väter bei der Fachstelle melden.
Männer trauern oft handelnd. «Sie übernehmen die Rolle des Organisierens, sie funktionieren, sie wollen etwas tun», so Anne Siegenthaler. Ein Vater plante beispielsweise einen Marathon als Hommage für sein Kind – der Gedanke daran gab ihm Kraft. Ein anderer hatte bereits ein Babybett gezimmert. Weil dieses leer bleiben würde, funktionierte er es zu einem Schrank um – gefüllt mit Erinnerungen an sein Kind.