“Lise hat die Augen auf dieser Welt nie geöffnet” – Spendenaufruf von kindsverlust.ch
Es war der 8. Geburtstag ihrer ältesten Tochter. Marie-Lou war in der 36. Schwangerschaftswoche und voller guter Hoffnung. Doch an diesem Tag bemerkte sie weniger Kindsbewegungen in ihrem Bauch. Die schlimmen Gedanken schob sie beiseite und feierte den Kindergeburtstag.
Später liess Marie-Lou ihre Hebamme nach Hause kommen. «Was, wenn ich gleich keine Herztöne höre?», bereitete die Hebamme sie achtsam auf den möglichen Tod des Kindes vor. Das Abtasten des Bauches bestätigte die ersten Vermutungen: Das Kind bewegte sich nicht. Danach fand die Hebamme auch keine Herztöne. Und der Ultraschall später im Spital zeigte, was kaum fassbar ist: Ihr Kind war gestorben.
Die Fachpersonen im Spital haben Marie-Lou hilfreich begleitet. Kurz darauf kam Lise zur Welt. «Es war so wertvoll, haben sie mir Zeit geschenkt und ihre Fürsorge in ihrem Tun gezeigt. Sie haben meine Lise als mein Kind anerkannt, auch wenn sie nicht mehr lebt.»
«Ich war so stolz, als ich meine wunderschöne Lise auf der Brust hielt. Gleichzeitig fühlte ich mich ohnmächtig und voller Trauer.» Abends versammelten sich Familie und Freunde zu einer Willkommens- und Abschiedszeremonie für Lise.
Auf dem Trauerweg hatte Marie-Lou Kontakt zu einer Beraterin unserer Fachstelle und erhielt wertvolle Unterstützung in der Verarbeitung. «Es war so heilsam zu erfahren, wie sich die Fachstelle kindsverlust.ch für uns betroffene Eltern einsetzt. Und im Wissen zu sein, dass wir offensichtlich nicht die einzigen Eltern sind, die ein Kind während der Schwangerschaft verlieren.»
Marie-Lous ganze Familie, auch die Geschwisterkinder, haben einen Umgang mit dem Tod gefunden. Lise gehört heute fest als Tochter, Schwester, Enkelin, Patentochter und Nichte zur Familie, auch wenn sie nicht mehr lebt. «Wir fühlen uns tief mit Lise verbunden. Vier Jahre nach Lises Tod wissen wir, das Leben kann weitergehen.»
Wenn Kinder früh sterben, befinden sich betroffene Eltern in einer Ausnahmesituation. Gemeinsam mit Ihnen unterstützen wir Fachpersonen wie Hebammen und Gynäkolog:innen (u.v.m.), hilfreich beizustehen, wenn die Welt betroffener Eltern stillsteht. Und Sie ermöglichen unseren kostenlosen Beratungsdienst für betroffene Eltern per Telefon und Mail.
Seit über 20 Jahren stehen wir gemeinsam mit unseren Unterstützenden an der Seite von Familien, deren Kind viel zu früh stirbt. Tragen Sie unsere Arbeit für betroffene Eltern (auch) dieses Jahr mit Ihrer Weihnachtsspende mit.
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