
Die Fachstelle kindsverlust.ch sagt JA zum Vaterschaftsurlaub
Eltern in der Startphase brauchen Zeit und Unterstützung –gerade auch wenn das Kind stirbt
Am 27. September 2020 stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über einen bezahlten zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ab. Die Fachstelle kindsverlust.ch unterstützt diese wichtige Initiative.
Kommt ein Kind auf die Welt, verändert dies das ganze Familiensystem: die Frau wird zur Mutter, der Mann zum Vater, das Paar zu Eltern –und dies auch wenn das Kind an seinem Lebensanfang stirbt oder tot geboren wird.
Heute werden dem Vater bei Geburt eines Kindes in der Regel ein bis zwei bezahlte Urlaubstage gewährt. Stirbt das Kind während der Schwangerschaft, unter der Geburt oder in der ersten Lebenszeit, so müssen Väter oft gleich nach diesem tragischen Ereignis wieder arbeiten gehen. Unbezahlten Urlaub kann sich nicht jeder leisten und auf eine Krankschreibung des Arztes zu hoffen, kann keine Lösung sein. Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub ist das Mindeste, was dem Vater und der ganzen Familie zusteht. Gerade wenn das Kind stirbt, braucht die Familie Zeit und Ruhe. Zeit, um wieder etwas Halt und Boden zu finden. Zeit, um ihr Kind begrüssen und es verabschieden zu können, Zeit, um sich gegenseitig zu unterstützen und wieder ansatzweise Orientierung im Alltag zu finden. Zwei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub bilden in diesem Prozess den wichtigen Anfang.
Als Gesellschaft setzen wir mit dem gesetzlich geregelten und damit für alle geltenden Vaterschaftsurlaub ein sichtbares Zeichen, dass der Mann zum Vater wurde und in dieser Rolle für die Gesellschaft wertvoll ist.
Zwei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub ist die mindeste Unterstützung für die Kleinstfamilie in dieser intensiven Lebensphase –gerade und ganz besonders wenn das Kind ganz zu Beginn seines Lebens stirbt.
Die Fachstelle kindsverlust.ch sagt deshalb JA zum Vaterschaftsurlaub und ist Teil der Allianz «Vaterschaftsurlaub jetzt!»