
Filmempfehlung: BAGGER DRAMA
Der Schweizer Film „BAGGER DRAMA“ von Piet Baumgartner berührt – nicht durch grosse Worte, sondern durch das, was unausgesprochen bleibt. Er erzählt die Geschichte einer Familie, die nach dem tödlichen Unfall ihrer 19-jährigen Tochter aus dem Gleichgewicht gerät. Der Familienbetrieb läuft weiter, die Maschinen stehen nicht still. Doch innerlich kommt alles zum Stillstand.
Ohne übertriebene Dramatik zeigt der Film, wie der Tod einer jungen Erwachsenen Lebensentwürfe ins Wanken bringt. Statt Antworten zu geben, lässt er Raum für Fragen: Was passiert, wenn inmitten von Trauer nicht gesprochen wird? Wenn Gefühle keinen Ausdruck finden? Wenn die Sprachlosigkeit überhandnimmt – aus Überforderung, Hilflosigkeit oder aus der Schwierigkeit heraus, Schmerz zu teilen? Dieses Schweigen wird im Film sehr eindrücklich spürbar. Es steht im Zentrum der Erzählung.
Auch wenn in diesem Film eine junge Erwachsene stirbt, widerspiegeln sich viele Themen, die auch nach einem frühen Kindsverlust auftauchen: Schuldgefühle, die Frage, wie es weitergehen soll, die Hilf- und Sprachlosigkeit im Umfeld. Und nicht zuletzt die Herausforderungen als Paar und Familie, mit unterschiedlichen Trauerprozessen.
„BAGGER DRAMA“ ist wertvoll für alle, die sich mit Familiendynamiken auseinandersetzen – beruflich oder persönlich. Der Film zeigt, dass Sterben kein abgeschlossenes Ereignis ist, sondern Prozesse anstösst, die lange nachwirken. Es gibt kein Happy End in diesem Film.
Ein neuer Heimatfilm, der die Idylle nicht inszeniert, sondern hinterfragt. Und der Mut macht, genau hinzuschauen – auch wenn es weh tut.
Der Schweizerfilm läuft ab sofort in den Kinos.